Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie
Termin: 22.09.2020, 10:00 -17:30 Uhr
Ort: AK Jägermayrhof, Römerstr. 98, 4020 Linz
Über 100 Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr hergestellt, oft nur kurz getragen und wieder weggeworfen. Spätestens seit dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch mit 1.138 Toten und tausenden Verletzten wissen wir, wie gefährlich die Arbeit in den Fabriken im globalen Süden ist. Nicht nur Unfälle und Brände gefährden die TextilarbeiterInnen, sie leiden auch unter Staub, giftigen Dämpfen, Lärm, Hitze und Unterernährung.
„Made in Europe“ scheint hier eine echte Alternative zu sein: Aber wie geht’s den Näherinnen und Nähern in den ärmsten Ländern in Osteuropa wirklich? Sind europäische Arbeitsbedingungen und Löhne besser?
Die Corona-Pandemie hat die Situation in der Bekleidungsindustrie nochmals verschärft. Bereits produzierte Aufträge in Milliardenhöhe wurden von großen Textilkonzernen storniert. NäherInnen wurden fristlos und ohne Abfindung nach Hause geschickt. Die entlassenen ArbeiterInnen können ihre Familie nicht mehr ernähren, weder Miete noch Kosten für die Gesundheitsversorgung bezahlen. Und das in Zeiten einer weltweiten Pandemie.
Inhalt
- Arbeitsbedingungen in Textilfabriken weltweit und in Europa
- Warum der existenzsichernde Lohn ein zentrales Thema bleibt
- Aktuelles aus der Clean Clothes Kampagne
- Herausforderungen für die österreichische Textilindustrie: Was verändert(e) Corona?
- Handlungsmöglichkeiten und Alternativen
Seminarleitung:
Eva Prenninger-Pusch (weltumspannend arbeiten), Gudrun Glocker (Südwind)
Referentin: Gertrude Klaffenböck, Clean Clothes Kampagne und Edith Winklbauer, Betriebsrätin Löffler GmbH
Die Teilnahme am Seminar (inkl. Mittagessen) ist kostenlos
Der Abend steht ab 18:00 Uhr unter dem Motto „25 Jahre weltumspannend arbeiten“. Das 25-Jahr-Jubiläum wird mit der Fotoausstellung „Arbeitswelt Georgien“ eröffnet und im Anschluss wird gefeiert.
Am 23.09.2020 von 8:00-11:00 Uhr findet das Themenfrühstück „Georgien – wir wollen rein in die EU“ im Jägermayrhof statt. Auch Georgien zählt zu den Ländern, in denen billig für die EU produziert wird. Irakli Petriashvili, Präsident des georgischen Gewerkschaftsbundes, berichtet über Herausforderungen in der georgischen Arbeitswelt und warum sich die Bevölkerung aus einem EU-Beitritt zahlreiche Verbesserungen erhofft.
Die SeminarteilnehmerInnen werden herzlich eingeladen bei der 25-Jahr-Feier samt Ausstellungseröffnung und am Themenfrühstück teilzunehmen, eine Nächtigung im Bildungshaus ist in diesem Fall möglich!
Anmeldung bis 22.08.2020 und Infos unter:
eva.prenninger-pusch@oegb.at, Tel. 0664/6145103